Bevor man sich einen neuen Beamer zulegt, sollte man sich über die am Markt verfügbaren Varianten informieren.
Nicht nur der Preis kann recht unterschiedlich sein, auch die verwendete Technik und die Ausgabequalität unterscheiden sich bei den verschiedenen Modellen recht stark.
Deshalb gibt es hier eine kleine Einführung in die Beamer-Technik und ich gehe auf die wichtigsten Punkte ein, auf die man beim Beamer-Kauf achten muss.
Projektor-Technik
Zum einen gibt es mehrere unterschiedliche Anzeigeverfahren.
Am verbreitetsten sind sicher die LCD-Beamer. Diese Flüssigkristallprojektoren werden mit Spiegeln so ausgerichtet, dass die 3 Grundfarben optimal zusammen dargestellt werden.
In hochwertigeren Projektoren gibt es noch ein viertes LCD-Panel, welches für noch höhere Qualität und eine bessere Helligkeit sorgt. LCD-Projektoren sind durch die ausgereifte Technik relativ günstig.
DLP-Beamer sind eine interessante Alternative und basieren auf einer ausgeklügelten Technik, bei der für jeden Bildpunkt ein winziger Spiegel zu Einsatz kommt.
DLP-Projektoren haben ein paar Vorteile, wie z.B. einen besseren Kontrast und weniger Nachziehen, aber dafür leiden DLP-Projektoren unter einer vergleichsweise schlechteren Farbintensität und höherer Geräuschentwicklung.
Neuere LED-Beamer besitzen nicht nur eine höhere Energieeffizienz, sondern die Leuchtdioden halten auch das vielfache von herkömmlichen Projektorlampen.
Die Qualität von LED-Beamern ist gut bis sehr gut, allerdings ist die Lichtleistung niedriger als bei den anderen vorgestellten Typen.
Die recht neuen LCoS-Beamer nutzen ebenfalls Flüssigkristallpanele und stellen eine Kombination von LCD und DLP-Projektoren dar.
LCoS-Beamer bieten dabei ein schärferes Bild und höheren Kontrast, leiden allerdings ebenfalls unter etwas Nachziehen und einer mit der Zeit nachlassenden Bildqualität.
Auflösung
Hier gibt es verschiedene Qualitätsstufen.
Heute sind allerdings nur noch 2 Auflösungen wirklich relevant. Zum einen sind dies die HD Ready Beamer, die 720 Bildzeilen darstellen können.
Für höhere Ansprüche gibt es dann noch die Full HD Beamer, die 1080 Bildzeilen darstellen.
Die Qualität des Ausgangsmaterials (z.B. Blu-ray oder DVD) spielt bei der Auswahl der richtigen Beamer-Auflösung eine wichtige Rolle.
Helligkeit
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Helligkeit. Je nach Entfernung zur Leinwand, der Größe der Projektionsfläche und der Umgebungshelligkeit spielt diese eine mehr oder weniger große Rolle.
Heutige Beamer haben meist zwischen 1.000 und 4.000 Lumen, wobei die tatsächliche Leuchtstärke von den Bildeinstellungen und dem Alter der Projektorlampe anhängt. Je älter diese ist, umso weniger Leuchtstärke besitzt sie.
Je weiter entfernt der Beamer stehen soll und je heller es im betreffenden Raum ist, umso wichtiger ist eine höhere Lumenzahl.
Kontrast
Mit dem Kontrast definiert man den maximalen Helligkeitsunterschied zwischen Weiß und Schwarz. Je höher der Kontrast, um so schärfer und natürlicher ist das Bild. Zudem wirkt das Bild heller und klarer.
Ist der Kontrast niedriger wirkt das Schwarz eher wie dunkelgrau. Positiv wirkt sich hier komischerweise eine hellere Umgebung aus, die das Schwarz dunkler wirken lässt.
Es gibt bei aktuellen Beamern eine große Bandbreite bei den Kontrastwerten und es hängt vom geplanten Anwendungszweck ab, wie wichtig der Kontrast ist.
Projektionsverhältnis
Die aktuell erhältlichen Beamer unterscheiden sich ebenfalls in der Relation von Abstand zu Bildgröße.
So muss für eine gewünschte Bildbreite ein bestimmter Abstand eingehalten werden bzw. umgekehrt bei einem bestimmten Abstand zur Leinwand kann das Bild nur eine bestimmte maximale Breite haben.
Dieses Projektionsverhältnis sollte man besonders dann beachten, wenn man räumlich etwas eingeschränkt ist.
Position
Ebenso spielt die Position des Beamers eine wichtige Rolle. Nicht immer ist es möglich (oder gewünscht) den Beamer frontal mittig auf die Leinwand auszurichten.
Die sogenannte Trapezverzerrung entsteht, wenn der Beamer seitlich aufgestellt wird. Diese kann man entweder mit Hilfe von Linsen mechanisch oder per Keystone-Korrektur digital ausgleichen.
Letzteres ist günstiger, aber Linsen erzielen die bessere Qualität.
Lautstärke
Die Lautstärke spielt gerade im Heimkino-Einsatz eine sehr wichtige Rolle. Schließlich möchte man während eines Films nicht ständig den Lüfter hören.
LED-Beamer haben hier einen Vorteil, da die Leuchtdioden nicht so stark gekühlt werden müssen.
Allerdings bieten die anderen Beamer-Arten meist einen ECO-Modus an, der nicht nur die Lampe schont, sondern auch die Lüfterdrehzahlen senkt und damit die Lautstärke.
Anschlüsse
Je nach Art und Anzahl der anzuschließenden Geräte muss man auf die entsprechenden Anschlüsse achten.
HDMI-Anschlüsse sollten ebenfalls verschlüsselte Signale (HDCP) verarbeiten können.
Auf weitere Anschlüsse, wie SCART, S-Video, Composite Video usw. sollte nach eigenem Bedarf geachtet werden.
Fazit
Es gibt nicht nur den einen Beamer, sondern die verfügbaren Projektoren unterscheiden sich in vielen Punkten teilweise recht stark voneinander.
Dabei gibt es nicht grundsätzlich gute und schlechte Beamer, sondern man muss den Beamer nach den eigenen Anforderungen und Wünschen auswählen.